Sonntag, April 26, 2009

was es so für Mythen gibt

Auf dem Prediger-Blog von Storch, Die Schönheit des Simplexen, gab es verwirrende Ansichten zur Brüdergemeine zu lesen, die ein Per Olov Enquist (Das Buch von Blanche und Marie 2004)  ohne Quellenangabe weitergibt:
http://www.jfrs.de/storch/blog/wordpress/2009/04/25/sex-in-herrnhut/

Wir waren ja im Grunde alle Herrnhuter. Lächerlich, sich für die Wurzeln der Sexualität zu entschuldigen, oder zu schämen. Wenn die Herrnhuter in Böhmen - noch in der Mitte des 18.Jahrhunderts - heiraten wollten, wurde das Paar in das blaue Zimmer geführt, und der erste Beischlaf musste dort unter der Aufsicht eines Gemeindeältesten vollzogen werden. Der Akt war dabei ritualisiert, wie ein Gottesdienst: der Bräutigam sollte mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden sitzen, und die Frau mit gespreizten Beinen über im sitzen.
So sollte die Entjungferung vollzogen werden, in Anwesenheit eines Gemeindeältesten auf einem Stuhl an der Wand.


Ich hätte nie gedacht, dass solche Mythen über die Herrnhuter Brüdergemeine kursieren. Krank!

Ich werde in den nächsten Tagen die Herrnhuter Statuten abtippen und hier einstellen. Diese stellen die Verfassung der christlichen Gemeinschaft in Herrnhut dar. Der erste Teil sind die "Herrschaftlichen Gebote und Verbote", die das Sozialleben regeln, der zweite Teil "Brüderlicher Verein und Willkür" der das brüderliche Leben ordnet. Online sind sie noch nicht zu finden, also müssen sie aus Transparenzgründen gepostet werden.